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Januar 10, 2023

4 Trends für Wasserversorger im Jahr 2023

Wir haben mit einigen Branchenexperten über diese Herausforderungen und Strategien zu ihrer Bewältigung gesprochen und untersucht, wie sie sich mit den vier wichtigsten Trends für 2023 vereinbaren lassen.
In den letzten Jahren sah sich die Wasserwirtschaft mit beispiellosen Veränderungen konfrontiert: Anpassung an die anhaltenden Auswirkungen von COVID-19, Bewältigung von Personalproblemen, die durch eine Pensionierungswelle weiter verschärft wurden, Sorge um die Wasserqualität und neu auftretende Verunreinigungen sowie Stärkung der Resilienz angesichts der Auswirkungen immer extremerer Wetterbedingungen. Wir haben mit einigen Branchenexperten über diese Herausforderungen und Strategien zu ihrer Bewältigung gesprochen und untersucht, wie sie sich mit den vier wichtigsten Trends für 2023 vereinbaren lassen.

Mit weniger mehr erreichen

Von Finanzierungsengpässen bis hin zu Personalmangel – Wasserversorger und Abwasserbetriebe sind mit dem Konzept der Maximierung sehr begrenzter Ressourcen bereits bestens vertraut. Viele Betriebe müssen dabei die unzähligen für das Sammeln, Aufbereiten und Bereitstellen von Wasser erforderlichen Aufgaben – vom Betrieb und der Wartung der Anlagen bis hin zum Ablesen der Zähler, der Rechnungsstellung und dem Kundendienst – mit einem sehr überschaubaren Personalbestand gewährleisten. Nach Angaben der U.S. Environmental Protection Agency (EPA) wird in der Wasserwirtschaft in den nächsten 10 Jahren ein Drittel der Belegschaft in Rente gehen. Die Notwendigkeit, das System effizienter zu gestalten, wird sich bis 2023 somit noch verstärken.

„Wir sehen, dass Versorgungsunternehmen versuchen, mit weniger mehr zu erreichen, da immer mehr Mitarbeiter das Rentenalter erreichen“, sagt Shauna Griffin, Senior Director of Utility Sales bei Badger Meter. „Umso dringender brauchen sie einen ganzheitlichen Systemüberblick vom Computerbildschirm aus, statt selbst vor Ort präsent sein zu müssen. Das steigert die Nachfrage nach fortschrittlicher Technologie und Daten.“

Dies zeigt sich nicht zuletzt in der zunehmenden Verbreitung der Advanced Metering Infrastructure (AMI), die Versorgern sofort auf Netzwerkinformationen zugreifen lässt, deren Erfassung ansonsten extrem zeit- und arbeitsintensiv wäre.

„Versorgungsunternehmen können heute auf Daten zugreifen, die bisher im Labor oder in Anlagen versteckt waren, und diese über eine einzige Softwareplattform auf dem Display anzeigen“, sagte Matt Stuyvenberg, Vice President of Water Quality bei Badger Meter. „Daten wie Durchflussrate, Temperatur, Druck und Wasserverbrauch von Abrechnungszählern und Bezirkszählern helfen, diesen Prozess zu optimieren und entschärfen die Situation an der Personalfront zumindest teilweise.“

Mithilfe von AMI können Versorgungsunternehmen ihr begrenztes Personal effizienter einsetzen, da Wasseruhren so nur noch bedingt oder sogar gar nicht mehr manuell abgelesen werden müssen. „Weil die Verbrauchsdaten mehrmals täglich automatisch erfasst werden, lassen sich Aufgaben, die normalerweise mehrere Tage in Anspruch nehmen würden, auf wenige Minuten verkürzen. Das spart nicht nur Zeit und Arbeit, sondern eliminiert auch das Potenzial für menschliche Fehler“, so Griffin.

Die neueste Evolutionsstufe bei AMI ist die Bereitstellung als Network-as-a-Service (NaaS). Diese Lösung sorgt für zusätzliche Effizienz, indem sie bereits bestehende Mobilfunknetze nutzt, um den Datenrückfluss zu erleichtern. Dabei muss das Versorgungsunternehmen keine eigene Kommunikationsinfrastruktur besitzen oder unterhalten, sodass sich Mitarbeiter auf wichtigere Aufgaben konzentrieren können.

Zudem können mit NaaS zusätzliche oder andere Sensoren eingesetzt werden, wenn sich die Bedürfnisse des Versorgungsunternehmens ändern. „Statt ihre Anlagen auf eine Technologie zu reduzieren, die sie erst aufbauen, warten oder erweitern müssen, um andere Dinge zu tun, bietet die Skalierbarkeit den Versorgern echte Zukunftsoptionen“, so Griffin weiter.

Fokus auf Kundenservice

Als Hüter unserer wertvollsten Ressource sind Versorger sehr darauf bedacht, ihre Kommunen mit sauberem, sicherem Wasser zu versorgen. Aber das ist keine einseitige Beziehung. Heute spielen die Kunden für den Erfolg ihrer lokalen Wasserversorger eine größere Rolle als je zuvor. In Gebieten mit Wasserknappheit zum Beispiel sind Versorger darauf angewiesen, dass ihre Kunden die Wasserressourcen verantwortungsvoll nutzen. Und auch bei großen Investitionsvorhaben ist die Unterstützung der Kunden entscheidend. Will man aber als Versorger eine enge, vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden aufbauen, sollte man auch in der Lage sein, einen hervorragenden Kundenservice zu bieten – eine Anforderung, die 2023 verstärkt zum Tragen kommen wird.

„Das Kundenerlebnis nimmt unter den allgemeinen Zielen von Versorgungsbetrieben eine zentrale Stellung ein“, so Griffin. „Die Unternehmen wissen, dass Wasser eine kritische Ressource ist und versuchen, ihren Kunden deshalb ein besseres Gesamterlebnis zu bieten.“

Intelligente Wassersysteme können auf die Erkenntnisse und Informationen zugreifen, die Kunden helfen, Fragen schnell zu klären, ihren Wasserverbrauch zu verstehen und bei der Verwaltung der Wasserressourcen echte Partner zu werden. So kann der Kundenservice gemeinsam mit dem Kunden dessen Konto überprüfen, Verbrauchstrends analysieren, hohe Rechnungsbeträge begründen oder Vorschläge zur Senkung des Verbrauchs machen. Er kann den Kunden sogar auf ein mögliches Leck aufmerksam machen, was diesem hilft unnötige Kosten zu vermeiden und zu einer beidseitig befriedigenden Interaktion führt.

Smartphone-Apps, wie unser Tool EyeOnWater® zur Einbindung von Verbrauchern, sorgen dabei für ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit. Die Kunden können ihr Konto selbst überwachen und sich benachrichtigen lassen, wenn der Verbrauch einen bestimmten Wert überschreitet.

Augenmerk auf Wasserqualität

Natürlich sind Wasserversorger stets bemüht, ihre Kommunen mit sauberem, sicherem Wasser zu versorgen und die Einhaltung regionaler oder nationaler Vorschriften zu gewährleisten. Da jedoch Behörden wie die EPA zusätzliche Richtlinien und Vorschriften für neu auftretende Verunreinigungen entwickeln, benötigen Wasserbetriebe Instrumente zur proaktiven Überwachung, Erkennung und Reaktion auf Probleme mit der Wasserqualität. Folglich wird im Jahr 2023 die Nachfrage nach innovativen Lösungen für die Überwachung der Wasserqualität steigen.

„Die Wasserqualität rückt zunehmend in den Mittelpunkt“, so Stuyvenberg. „Das Thema ist derzeit so aktuell wie schon lange nicht mehr.“

Zu den für Wasserversorger besonders nützlichen Tools zählen vor allem Netzwerküberwachungslösungen, die die Wasserqualität während des gesamten Aufbereitungszyklus in Echtzeit überwachen.

„Entnahmeproben und die laborgestützte Überwachung der Wasserqualität waren bisher der Standard, und das Labor werden wir mit Blick auf gewisse Parameter sicherlich nie ersetzen können“, erläutert Stuyvenberg. „Aber wenn Sie die Granularität der verfügbaren Daten betrachten, wird schnell klar, dass es sich hier nur um eine Momentaufnahme handelt. Wenn Sie aber Sensoren für Online-Echtzeitmessungen einsetzen, können Sie Veränderungen sehen, die Ihnen sonst vielleicht nie aufgefallen wären.“

Die Daten von Echtzeit-Überwachungsgeräten für die Wasserqualität können zur Optimierung verschiedener Aspekte des Versorgungsnetzes verwendet werden, von der Abwasserbelüftung bis zur Chlorüberwachung im Trinkwasserverteilungssystem und allem, was dazwischen liegt. Störungen und Anomalien in der Anlage werden so schnell erkannt und behoben. „Das schafft einen echten Mehrwert und ermöglicht es Versorgern, wirklich nachzuvollziehen, was in ihrem Netzwerk vor sich geht“, so Stuyvenberg weiter.

Durch die kürzlich erfolgte Übernahme von zwei führenden Unternehmen für die Überwachung der Wasserqualität, der s::can GmbH und Analytical Technology, Inc. (ATi), sind wir bestens gerüstet, um Versorgern zu helfen, die Vorteile der Überwachung der Wasserqualität zu nutzen, um ihren Betrieb zu optimieren.

Erfolgsfaktor Resilienz

Die Häufigkeit und Stärke von Umweltereignissen wie Wirbelstürme, Tornados und Überschwemmungen hat in den Vereinigten Staaten in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Im Jahr 2022 verwüsteten die Wirbelstürme Fiona und Ian Teile des Südostens, eine riesige Ansammlung schwerer Gewitter zog über den Mittleren Westen und Tornados verwüsteten mehrere Staaten, darunter Kentucky, Georgia, Tennessee, South Carolina und Missouri.

Nach diesen Ereignissen arbeiten die betroffenen Wasserversorger mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Wasser- und Abwasserversorgung in ihren Kommunen – eine Aufgabe, die mitunter Wochen in Anspruch nahm. Auch mit Blick auf das Jahr 2023 gibt es keine Anzeichen dafür, dass extreme Wetterphänomene nachlassen werden, was den Bedarf an resilienteren Wasser- und Abwassersystemen noch verstärkt.

Mobilfunkbasierte AMI-Netzwerke sind eine Schlüsselkomponente für resiliente Wassersysteme. Nach einer Naturkatastrophe gehören Mobilfunknetze zu den ersten Infrastrukturkomponenten, die wiederhergestellt werden. Das bedeutet, dass Wasserversorgungssysteme, die AMI-Mobilfunknetze nutzen, deutlich schneller wieder in Betrieb genommen werden können.

„Im Falle einer Naturkatastrophe setzen Mobilfunkbetreiber hochqualifizierte Teams ein, um ihr Netzwerk wieder in Gang zu bringen. So können Versorger ihren Betrieb fortsetzen, ohne sich selbst darum kümmern zu müssen“, erklärt Stuyvenberg.

Indem sie die Unterbrechungen der Datenkommunikation minimieren, können Betreiber von Wasser- und Abwassersystemen den Zugang zu Informationen über die Vorgänge in ihren Netzwerken aufrechterhalten. Sie können Lecks und Brüche finden und reparieren, Druck- und Rückflussereignisse überwachen und Kunden vor Kreuzkontaminationen schützen, die die Wasserqualität gefährden könnten.

Das kommende Jahr

Effizienz, Kundenservice, Wasserqualität und Resilienz sind die zentralen Themen, mit denen sich Wasserversorger 2023 auseinandersetzen müssen. Mit 117 Jahren Erfahrung im Rücken sind wir bestens aufgestellt, um Versorgungsunternehmen bei diesen Herausforderungen mit einer breiten Lösungspalette zu unterstützen.

„Wir gehen die Probleme von Versorgern sehr kundenorientiert an und helfen ihnen, effizienter zu arbeiten“, so Griffin.

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